go PanAmerikana - Mittelamerika - Reisebeschreibung

Unterwegs auf beiden amerikanischen Kontinenten. Ende Dezember startete das Abenteuer in Ushuaia am südlichsten Ende Argentiniens, folgte der PanAmericana, der längsten zuammenhängenden aber doch unterbrochenen Straßenverbindung durch Süd-, Mittel- und Nordamerika mit dem Ziel Anchorage in Alaska.
Eine Reise durch 16 Länder verteilt auf 7 Zeitzonen von 54° 48' südlicher Breite bis 61° 13' nördlicher Breite. Der direkten Luftlinie von fast 15.000 km steht eine Fahrtstrecke von ca. 35.000 km gegenüber. Verteilt auf 212 Tage mit einen Durchschnitt von ca. 170 km pro Tag. Das hauptsächliche Transportmittel in Mittelamerika war ein umgebauter gelber alter US-Schulbus,  bestens ausgestattet für wildes Camping, Übernachtungen in abgelegenen Unterkünften und Ortschaften.
Im zweiten Bericht zu meinem 7-monatigen Abenteuer erzähle ich Euch ein bisschen was über Mittelamerika. Zwischen Süd- und Mittelamerika gibt es zwar eine Landverbindung, jedoch führt keine Straße vom einen auf den anderen Kontinent. Der sogenannten Darien Gap ist die letzte Lücke in der Panamericana, der längsten nicht durchgehenden durchgängigen Straßenverbindung zwischen Nord- und Südamerika. Entsprechend bin ich in Cartagena in Kolumbien in ein Flugzeug gestiegen um ein bisschen später in Panama City zu landen. Die ersten Tage in Panama waren geprägt vom Besuch des eindrucksvollen Panama-Kanals und von zwei Ausflügen zum Beobachten von Kolibries, Brüllaffen, dem ersten Faultier und dem Quetzal, der farbenfrohe Nationalvogel und das Wappentier Guatemalas.
In Costa Rica ging es mit der Beobachtung von Natur und Wildlife weiter. Im Manuel Antonio Nationalpark waren die Naturguides von Terra Travel Costa Rica einsame spitze. Neben weiteren Faultieren und Kapuzineraffen aus nächster Nähe konnten wir verschieden Echsen, Vögel und Krabben beobachten. Bei der Nacht Tour kamen wir den üblichen Verdächtigen, wie Skorpionen, Echsen, Spinnen und einer grünen Dünnschlange ganz nahe. In Monte Verde und La Fortuna gab es noch mehr Zeit für Ausflüge in die Nebelwäldern des zentralen Hochlandes, bevor nach dem Grenzübergang zu Nicaragua der erste Vulkan am Horizont auftauchte.
Mit der Fähre ging es über den Nicaragua See zur Vulkaninsel Ometepe Island um den Gipfel des Concepción zu erklimmen. Einem ziemlich schönen langsam ansteigenden Wanderpfad folgte unterhalb des Gipfels ein technisch recht anspruchsvolles Voranklettern auf allen Vieren über loses Geröll und bröckeliges Gestein. Die Aussicht auf dem Gipfel war als Belohnung quasi nicht vorhanden. Wiedermal ein Vulkangipfel in Mitten der Wolken erreicht. Dafür war der Sonnenuntergang am Abend und die anschließenden Stunden auf jeden Fall eine schöne Belohnung für den langwierigen Abstieg vom Berg. Während der nächsten Tag in den wunderschönen Kolonialstädten Granada und Leon gab es mehrfach die Gelegenheit die lokal Küche zu genießen sowie genügend Zeit für Erkundungen eines ehemaligen Gefängnisses, dem Besuch einer Töpferei, einer Rumfabrik und des Vulkans Masaya, wo man tief im Krater den Lavafluß beobachten kann. Ziemlich eindrucksvoll das Ganze.
Die Höhepunkte in Honduras, des nächsten Landes waren ganz klar die Insel Roatan sowie die Stadt Copan, mit den gleichnamigen Mayaruinen. Roatán ist mit 125 km² Fläche die größte der Islas de la Bahía und geprägt von tropischer Vegetation. Die Palmenstrände von Roatan können sich entsprechend sehen lassen. Die wahre Schönheit der liegt aber vor der Insel. Die Korallenriffe. Das kristallklare warme Wasser und spektakuläre, farbige Wände, kleine Canyons und Höhlen sorgen für ein ganz spezielles Tauch- und/oder Schnorchelerlebnis. Für die warmen und sonnigen Abenden gibt es Restaurants und Strandbars für jedes Budget. Mir hat das Streetfood hier ganz besonders gut geschmeckt und die nächtlich Abkühlung im Swimmingpool sollte hier auch nicht unerwähnt bleiben. In Copan gab es dann die ersten Mayaruinen zum bestaunen. Das kleine Städtchen mit bunten Häusern und Kopfsteinpflasterstraßen an sich war auf jeden Fall auch sehr sehenswert und beim Besuch einer Papagei - Auffangstation dürfte ich viel über die bunt gefiederten Freunde lernen. Nach einem massiven Gewitter am letzten Abend ging die Reise weiter ins kleinste Land Mittelamerikas, nach El Salvador.
Im Cerro Verde Nationalpark ging es auf den nächsten Vulkan. Der Santa Ana, auch Ilamatepec genannt, ist Teil der Gebirgskette von Apaneca und liegt in einem tropisch feuchten Bergwald und in Gebieten mit Kaffeepflanzungen. Nach einer technisch einfachen Wanderung zum Gipfel trumpfte der Vulkan mit einem unglaublichen Kratersee auf. Die türkisblaue Farbe sowie die im Krater wabernden und aufsteigenden Dämpfe waren schon ziemlich cool anzusehen. Ebenfalls sehr interessant waren die kleinen grünen Käfer, welche sich teilweise zu Duzenden auf unseren nasses T-Shirts niederließen. Den Abend verbrachten wir gemütlich am Lagerfeuer, bevor der Mond und die Milchstraße in der Nacht über den Vulkangipfeln weiterzogen.
So wie wir am nächsten Tag. Ab nach Guatemala, ganz unverhofft zu einem ganz besonderen Ereignis und dem Highlight meines Abenteuers, aus naturereignistechnischer Sicht, meines Lebens. Dem Vulkanausbruch des Fuego´s nahe Antigua.
Hier in Stichpunkten: Vulkanausbruchs des Fuego-Vulkans in Guatemala am 5. Mai 2017

- Trekking des Acatenango, einer der höchsten Vulkane Guatemalas
- Camping über Nacht in 3.200m bei starkem Regen und Wind
- Blick auf den Volcano de Fuego nur 3 km entfernt
- Lava-Eruptionen die ganze Nacht lang
- Gewitter über dem Vulkan
- früher und steiler Aufstieg zum Gipfel des Acatenango
- fantastische Explosionen mit massiven dunklen Aschewolken den ganzen Morgen lang
- Frühstück mit heißer Schokolade und Käsewurst auf einem Holzstab über dem Lagerfeuer
- fröhliche und überglückliche Vulkanausbruchangugger!
Das Gefühl die Chance bekommen und genutzt zu haben, um einen lebenslangen Traum zu verwirklichen. Ich werde diese magische und mystische Nacht und den nächsten Morgen nie vergessen. Einen großen Dank richte ich hier an unsere echt coole Trekkinggemeinsschaft. Und an Rachel. Danke für den Hinweis die Übernachtungstour zu machen.
Nun aber weiter, Guatemala hat ja noch ein bisschen mehr zu bieten. Da wäre zum Beispiel der See Atitlan sowie der Besuch einer Betreuungsstätte für junge, alleinerziehende Frauen mit Kindern. Welch ein wundervoller Tag, vor allem für die Kinder, die mit uns durch die Gärten und über die Wiesen tobten und so viel Spaß am fotografieren mit unseren Kameras hatten, dass es mir unendlich leid getan hat, am Ende des Tages meine Kamera "zurückzufordern". Zurück an der Karibikküste verbrachten wir in Rio Dulce und Livingston ein paar Tage im Stil des legendären Käpt´n Jack Sparrow bis der Rum sich zu Ende neigte nur um in der Nähe von Poptun durch eine super freakige Höhle zu wandern/schwimmen/tauchen inclusive einem Sprung ins kalte Höhlenwasser aus drei Meter Höhe in die absolute Dunkelheit, was schon ein bisschen gruselig war. Als letzte Station in Guatemala stand der Besuch der Mayaruinen in Tikal an. Die antike Stadt der Maya in den Regenwäldern des Petén ist bekannt für die bemerkenswerten Stufentempeln. Sie war eine der bedeutendsten Städte der klassischen Maya-Periode (3. bis 9. Jahrhundert) und ist eine der am besten erforschten Maya-Städte. Neben der interessanten antiken Stätte gab es dort am Campingplatz auch jede Menge Wildlife zu beobachten.
 
In Belize erwartete uns als erstes unerwarteter Höhepunkt das Mountain Equestrian Trails, eine familiengeführte Eco-Lodge der besonderen Art. Die Lage in Mitten einer  unbeschreiblichen Landschaft mit riesigen Höhlensystemen, Wasserfällen, Mayaruinen ausgedehnten Wäldern und Flüssen ist geradezu ein Paradies für alle möglichen Outdooraktivitäten. Und so machte es unendlich viel Spaß auf dem Pferderücken zum einem Höhleneingang zu reiten, dort mittels Kanu das Innere der Höhle zu erkunden, um Stunden später den Sonnenuntergang und die Sterne in der Abgeschiedenheit der ländlichen Region zu bestaunen. Den Besuch einer Auffangstation für Iguana´s sowie der am Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte Mayaruine "Xunantunich" und der Wasserfälle "Big Rock Falls" stand am nächsten Tag auf dem Programm und war auch dank des unglaublich guten Guides ein wundervoller Tag. Auch die restliche Zeit in und um die Lodge waren super interessant. An den Fütterungsstellen für Kolibris war vor allen in den frühen Morgenstunden und am Abend mächtig Betrieb, jeden Morgen konnte ich in einem nahen Feigenbaum einen Weißrüssel-Nasenbär und verschieden Tukan beobachten und fotografieren. Die Begegnungen mit den zu Duzenden in den Löchern der Steinmauern lebenden Vogelspinnen waren super lustig und spannend. Schon Mal eine Vogelspinne in den Hände gehalten und auf die Brust klettern lassen? Super cool! Sämtliche Touren und meine komplette Ausgaben für Getränke und Verpflegung wurden mir im Tausch für meine Videos und Fotos erlassen, welche ich während der Zeit dort aufgenommen habe. Vor allem das Videomaterial und meine Wildlifeaufnahmen haben scheinbar einen guten Eindruck bei den Besitzern der Lodge hinterlassen haben und werden dort nun für Fotobücher und andere Marketingzwecke genutzt. Auch cool! In den letzten Tagen in Belize und Mittelamerika gab es dann noch ein letztes Mal die bunte Unterwasserwelt der Karibik zu bestauen. Nach Caye Caulker kommt man mit der Fähre und es sieht aus wie ein Insel, ist aber im Endeffekt nur ein Korallenriff, welches aus dem Meer ragt. Knapp östlich von Caye Caulker verläuft die Riffkante des Belize Barrier Reef, des zweitgrößte Korallenriffs der Welt. Entsprechend waren die Erwartung an die Schnorcheltour recht hoch. Und wurden bei Weitem übertroffen. Die marine Tierwelt war einfach unglaublich. So kam ich beim beobachten das vielen kleinen bunten Fischen, der Seepferdchen, Barracudas, Seeschnecken, Muränen, Hummer, der verschiedene Rochen, Ammenhaie, eine riesige Wasserschildkröte und Seekühe aus dem Stauen gar nicht mehr heraus. Den letzten Abend auf diesem Tropenparadies verbrachte ich beim Beachvolleyball spielen mit neuen Freunden, dem planschen und toben im warmen Wasser der Karibik und dem gemütlichen Erzählen von Geschichten im Schein des Lagerfeuers am Strand in der Hängematte mit ein paar Bier und der unverfänglichsten Begegnung meines Lebens. Das Leben wie es sein sollte!

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