Der dritte Bericht von meinen Abenteuer entlang der PanAmericana. Wir starten mit dem Grenzübergang von Belize nach Mexico in der Nähe von Tulum auf der Yucatan Halbinsel, wo es wieder Mal eine Maya Stätte und Cenotes zum besichtigen gab. Cenotes sind dolinenartige Kalksteinlöcher, die durch den Einsturz einer Höhlendecke entstanden und mit Süßwasser gefüllt sind. Unser Camp in Tulum lag ebenso direkt am Strand, wie die einzigartige Maya-Fundstätte, welche zur Beobachtung des Sternenhimmels, insbesondere der Venus errichtet wurde. Die bekanntesten Gebäude sind neben dem sogenannten „Schloss“ der „Tempel des Herabsteigenden Gottes“, auch „Haus des Halach Huinik“ genannt, der „Tempel des Windes“ und der „Freskentempel“. Die weltberühmten Mayapyramiden von Chichén Itzá und die von Tieflanddschungel umgebene archäologische Fundstätte Palenque sind höchst interessante Zeugen einen andere Zeit. Die Guides vor Ort konnten mit so vielen Geschichten und Wissen beeindrucken, dass selbst ich irgendwann fast das fotografieren vergessen hätte. Zu guter letzt gab es mit Yaxchilán, welche am Fluss Usumacinta im Süden Mexikos liegt noch eine letzte historische Maya-Stadt zu besichtigen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich dann aber auch genug zerfallene Steingebäude, Mauern, Ruinen, Gräber und Skelette mit zerbrochen Schädelplatten und den dazu genutzten Werkzeugen und Waffen gesehen. Ach ja, und Mumien natürlich auch. Alle Mayastätten sollten so früh am Morgen als möglich besucht werden, da deutlich weniger Menschen unterwegs sind und die antiken Städte im schwachen Licht noch magischer wirken. Auch für Wildtierbeobachtungen empfiehlt sich der frühe Morgen, so konnte ich neben den kleinen Insekten und Spinnen an vielen der archäologischen Stätten verschieden Echsen, Füchse, Papagaien, Fledermäuse und Brüllaffen entdecken.
Ein weiterer Höhepunkt im südlichen Mexiko sind die azurblauen Wasserfälle "Cataratas de Agua Azul", welche aus über 500 einzelnen Kaskaden bestehen, die eine Höhe von zwei bis 30 Metern erreichen. Der hohe Mineraliengehalt des Wassers verleiht der Wasserfallkaskade ein sehr intensives Leuchten, die Farbigkeit wandeln sich von Becken zu Becken. Während der Trockenzeit sind Farben von Azurblau bis hin zu dunklem Smaragdgrün zu sehen. Einfach nur blau ist das Wasser im Sumidero Canyon, einer weiteren landschaftlichen Attraktion. Der Cañón del Sumidero ist ein tiefer Canyon mit bis zu teils über 1.000 m hoch aufragenden Felswänden im mexikanischen Bundesstaat Chiapas nahe der auf Grund des typischen und gepflegten Charakters als besonders sehenswert ausgezeichneten Kolonialstadt San Cristóbal de las Casas. Dieser Auszeichnung kann ich auch bedenkenlos zustimmen! Wunderschöne Kirchen und Kathedralen, bunte Fassaden, feine Torbogen über den Kopfsteinpflasterstraßen, kleine und gemütliche Restaurants mit lokalen Gerichten und Getränken. Die offene und freundliche Art der Menschen sorgen für eine unglaubliche lockere Atmosphäre. Und weil am Abend die heimische Fußballmannschaft ein wohl wichtiges Spiel gewonnen hat, haben die Menschen bei strömendem Regen auf den Straßen getanzt und feiert. Das war schon ziemlich cool. Da mitten drinnen.
Und mit dem gleichen Eindruck erwartete uns Oaxaca, eine weitere Stadt im zentralen mexikanischen Hochland. Das historische Zentrum der Stadt gehört seit 1987 sogar zum UNESCO Weltkulturerbe. Der Zócalo – oder auch Plaza De La Constitución, wie der offizielle Name lautet – wurde bereits 1529 von den Gründern der Stadt angelegt. Er bildet noch heute, mit seinen zahlreichen Restaurants und Cafés, das gesellschaftliche Zentrum der Stadt. Dort verbrachten wir dann auch einen wunderschönen Abend mit komischen mexikanischen alkoholischen Getränken, diversen Wetten und einer lustigen Maschinen-zum-Hände-halten-und-Elektroschock-durchjagen bevor wir kurzerhand die einzige zu später Sunde noch offenen Bar in eine Rockbar verwandelten. Fünf Coronas inklusive. Leichter Hangover (Part 1) am nächsten Tag, auch inklusive! Bevor es nach Mexiko-Stadt weiter ging, stand noch der Besuch der letzten antiken Stätte auf dem Programm, nun wirklich die letzte. Monte Albán (span. weißer Berg) war die Hauptstadt der Zapoteken und liegt 2000 m über dem Meeresspiegel auf einer künstlich abgeflachten Bergkuppe. Es war das religiöse Zentrum der Zapoteken, später der Mixteken. Seine Blütezeit liegt zwischen 300 und 900 n. Chr. Gut jetzt mit den alten Völkern!
Also ab nach Mexiko-Stadt. Hatte leider wenig Zeit dort. Das Stadtzentrum fand ich ziemlich beeindruckend. Höhepunkte: Der „Palacio de Bellas Artes“ (Palast der Schönen Künste), erbaut an der Ostseite des Parks „Alameda Central“. Das historische Zentrum ist der Platz der Verfassung oder Zócalo, wo einst der Palast des Aztekenherrschers Moctezuma II. (1465–1520) stand. Umrahmt wird dieser von der monumentalen Kathedrale, dem „Palacio Municipal“ (Stadtpalast) von 1720 und dem „Palacio Nacional“ (Nationalpalast) von 1792, dem Sitz des Präsidenten. Schnell weiter nach Angahuan, einer kleinen verschlafene Ortschaft im Schatten eines Vulkans. Dieser ist an sich nicht besonders spektakulär und mit einer Höhe von 2800m, wobei er seine Umgebung nur um 424 Meter überragt, auch recht einfach zu bezwingen. Aber er ist doch etwas besonderes. Er ist nämlich als einer der wenigen Vulkane in der Neuzeit, also genauer 1943 entstanden. Um seine Geburt ranken sich entsprechend viele widersprüchliche Geschichten. Die bekannteste ist die des Bauern Dionisio Pulido und seiner Frau Paula, die auf ihrem Maisfeld die Geburt des Vulkans mit einem dumpfen „Plopp“ erlebten. Zwei Tage später war der Vulkan bereits 50 Meter hoch. Damals wurden dann auch die Dörfer Paricutín und San Juan Parangaricutiro vom Ascheregen und Lavaströmen verschüttet, so dass heute lediglich der Kirchturm aus dem Feld erstarrter Lava aufragt. Nächste Station Tequila. Nein, nicht nur trinken, sondern die Stadt, und ja, Tequila trinken, vor - während - und nach der Besichtigung der Tequila Brennerei. Danach ein paar Cocktails (mit Tequila) im El Consejero (ein Geheimtipp) trinken, lecker Essen und im Hostel zur Abwechslung noch ne Flasche Rum leeren. In verschiedenen echt coolen Hostels in den Backpacker-Paradiesen Sayulita, Mazatlan und Guaymas blieben wir dem Alkohol dann auch treu, war ja so günstig in Mexiko. Hangover Part 2.