Afrika´s Südosten im Winter - Reisebeschreibung

JEDE REISE - ein NEUES organisatorisches ABENTEUER
für mich scheint wirklich jede Reise ein neues organisatorisches Abenteuer bereit zu halten.
Dass mein Gepäck verspätet ankommt, damit durfte ich ja schon zwei Mal klarkommen. Dieses Mal war es allerdings für 8 Tage verschollen. Komplett von der Bildfläche verschwunden und die Kommunikation mit der Airline mehr schlecht als Recht. Nur dem ggf. glücklichen Umstand meiner sorgfältigen Beschriftung mit Namen und vor allem WhatsApp Nummer ist es wohl zu verdanken, dass es überhaupt den Weg zurück zu mir gefunden hat.
Dass mich die positive Nachricht „Ihr Gepäck ist aufgetaucht!“ an dem Tag erreicht, an dem ich mit Hilfe von Emil, meines besten Kumpels in Südafrika, gerade alles für die Weiterreise organisiert hatte und ich bei ihm und seiner Familie einen wunderschönen, vielleicht sogar den besten Abend der Reise verbringen durfte, macht die Geschichte nur noch besser.
Mittlerweile kann ich Südafrika ja wirklich meine zweite Heimat nennen. Mit vergangenen Reiseabenteuern im Kopf eine neue Tour starten, das war allerdings noch nie so einfach für mich. Die wunderschönen Erlebnisse aus der Vergangenheit kommen sich da gerne mit neuen Erwartungen in die Quere. Nicht so schöne Geschichten, wie dieses Mal mit dem verlorenen Gepäck, haben mir aber wieder einmal gezeigt hat, dass man auch aus den Steinen, die man in den Weg gelegt bekommt, etwas Schönes bauen kann. Durchatmen. Neu zu starten. Neue wunderschöne Erlebnisse fügen sich dann immer wieder zu einer neuen Perspektive zusammen. Und das mag ich sehr.
Nun aber ein paar Worte zur Tour: Ich war dieses Mal wieder mit einer kleinen internationalen Gruppe in einem umgebauten Truck unterwegs. Und trotz des Winters im südlichen Afrika haben wir fast alle Nächte auf Campingplätzen verbracht und den sehr kühlen Temperaturen getrotzt. Im Norden Südafrikas, am Strand in Mosambik und den Nationalparks in Eswatini, ehemals Swasiland genannt, herrschten noch angenehme Temperaturen. Das änderte sich allerdings in den Bergen Lesothos und in Südafrika´s Küstenregion im Süden. Bei nächtlichen Temperaturen um die 5 Grad über Null war ich heilfroh, dass ich richtigerweise meinen für kalte Regionen erprobten Schlafsack mit dabei hatte. Bis auf einen verregneten Nachmittag wärmte die Sonne die Luft spätestens zur Mittagszeit aber angenehm auf, so dass tagsüber wunderbares Wetter zum Wandern, Reiten, Entspannen und alle möglichen anderen Aktivitäten war.
Die ganze Tour war geprägt von Aufenthalten in den Nationalparks. Wir besuchten insgesamt 11 unterschiedliche Schutzgebiete mit einer atemberaubenden Vielzahl von Landschaften und Lebensräumen für verschiedene Tier- und Pflanzenarten.
Im Kruger Nationalpark sowie dem Hlane Royal Natal Nationalpark findet man die typische Akazienbäume, die Steppenlandschaft mit den Big 5; Elefant, Löwe, Leopard, Nashorn und Büffel, also den großen und bekannten Säugetieren sowie viele Antilopenarten. Dafür, dass wir nicht viel Zeit hatten, waren unsere Wildtierbeobachtungen hier von einem anderen Stern. Im absolut positiven Sinn. In anderen Schutzgebieten, wie zum Beispiel dem iSimangaliso-Wetland-Park finden sich besonders viele Vogelarten und Flusspferde. Nationalparks wie der uKhahlamba Drakensberg Park und der Tsitsikamma-Nationalpark eignen sich perfekt zum Wandern und zeigen die große Vielfalt der unterschiedlichen Landschaften im südlichen Afrika. Natürlich kommt man bei so einer Tour auch Mal an einem Strand vorbei. Gaaaanz im Süden von Mosambik, direkt hinter der Grenze in Ponta Malongane zum Beispiel. Einem kleine verschlafenen Stranddorf, aber mit Tauchschule und einem wunderschönen Campingplatz direkt am Meer. Weniger zum Baden und Schwimmen gedacht waren die Strandabschnitte in Cintsa und im Tsitsikamma-Nationalpark. Die teils steilaufragenden Klippen und messerscharfen Schieferfelsen eigneten dafür umso besser zum Erkunden, als Abenteuerspielplatz und zum Fotografieren. Ein weiterer geologischer Höhepunkt waren die Cango Caves, ein riesiges weltberühmtes Höhlensystem. Aus geographischer Sicht war der Besuch am südlichsten Punkt Afrikas, dem Kap Agulhas absolut genial. Der Höhepunkt aus politischer oder historischer Sicht war die Nelson Mandela Capture Site mit Museum und dem Denkmal. Entlang der berühmten Garden Route durften wir bei zwei Weinverköstigungen den wunderbaren Geschmack südafrikanischen Weins genießen und in Lesotho zu den Reggae-Klängen einer Band lauschen, die alle ihre Musikinstrumente aus alten Metallteilen und mehr oder weniger Müll gebaut hat. Ansonsten folgte vor allem in Bezug auf die Tierwelt und auch explizit die Vogelwelt ein Highlight auf das nächste, was mich wiedermal total überraschte und die gesamte Tour zu einem richtig coolen Abenteuer gemacht hat.
Meine persönlichen Höhepunkte in Aufzählungsform möchten ich Euch logischerweise auch nicht vorenthalten:
Blyde River Canyon:
Ein landschaftlicher Hingucker im Norden
 
Kruger Nationalpark:
Ein Leopard, in einem Baum beim Fressen der frischen Beute
Tobende Hyänejunge im Morgenlicht
Verspielte Wildhunde
Die große Elefantenherde
Sonnenaufgang mit Akazie
Viele kleine Antilopenarten
 
Hlane Royal Natal Nationalpark in Eswatini (Swasiland):
Ein ganz spezieller Eisvogel
Zu Fuß bei den Nashörnern
Löwen und Elefanten im Sonnenuntergang
 
Südlichstes Mosambik:
Hornvögel im Camp
nette Strandbuden und -verkäufer
 
St. Lucia:
Das Abendessen im Fisch und Meeresfrüchte – Restaurant
Flusspferde im iSimangaliso-Wetland-Park
 
Durban:
Der Besuch bei Emil
Die Hafenpromenade
Die emotionale Nelson Mandela Capture Site
 
Drakensberge:
Wandern im uKhahlamba Drakensberg Park
Das Amphitheater, die beeindruckendsten Klippen der Erde
Golden-Gate-Highlands-Nationalpark:
Farbenfrohe geologische Felsformationen
 
Lesotho:
Die freundlichen Menschen
Der coole Ritt zu Pferd durch die Gebirgslandschaft
Musikergruppe mit aus Müll gebauten Instrumenten
Das Billiard spielen und die Unterhaltung in der Bar
Kinder am Spielplatz
Die interessante Flora und Fauna in der Gebirgsregion
 
Cintsa:
Die fabelhafte Milchstraße und der Mondaufgang am Meer
Der Seeotter beim Fressen
die Gezeiten
Der endlose Sonnenaufgang am abgeschiedenen Strand
Die weißen Löwen im Inkwenkwezi Private Game Reserve
 
Addo-Elefanten-Nationalpark:
Die riesige Elefantenherde
Die wunderschöne Fuchsmanguste
Spitzmaulnashörner am Wasserloch
 
Tsitsikamma-Nationalpark:
Wilde und schroffe Küstenlandschaft
Die fantastische Wanderung durch den Küstennebelwald
 
Oudtshoorn:
Das riesige Cango Caves – Höhlensystem
Die coole Erdmännchen – show
 
Bontebok-Nationalpark:
Die feuerrot blühende Kap-Aloe
Viele farbenfrohe Nektarvögel
 
Kap Agulhas:
Eine interessante Landmarke, die südlichste Landspitze Afrikas
 
Kapregion:
Leckere Weine bei der Weinverköstigung
Die Panoramaroute entlang der Kap-Halbinsel
 
Zum Abschluss meines Reiseberichtes möchte ich mich noch bei allen hilfreichen Händen und Köpfen bedanken, ohne die ich vermutlich nach einer Woche die Segel gestrichen hätte. Danke!

Afrika´s Südosten im Winter - Fotoalben