Nach einem ruhigen Nachmittag und einer Nacht in normaler Höhe ging es am nächsten Tag in den Cotopaxi Nationalpark. Bei nebligem Wetter mit leichtem Nieselregen gewöhnten wir uns tagsüber weiter an die Höhenluft und packten abermals unsere Ausrüstung für eine kurze Wanderung zur Übernachtungshütte auf 4.800m. Früh morgens, bzw. besser gesagt spät am Abend ging es dann auch schon los. Nach einer kurzen Erholungsphase ohne echten Schlaf startet um 11 Uhr die Vorbereitung zur Erklimmung des ersten echten Berges, dem Cotopaxi. Nach 2 Stunden auf normalem teils steinigem, teils mit frischem Schnee bedeckten Untergrund wurden dann Steigeisen, Eispickel und die weitere Ausrüstung angelegt. Auf Grund des frischen Schnees war der Anstieg vor allem in den bis zu 50 Grad steilen Stellen super schwierig zu bewältigen. Die kurzen Verschnaufpausen in wind- und wettergeschützten Bereichen auf dem Hochgebirgsgletscher konnten wir zwar immer gut zur Erholung nutzen, allerdings war uns die extreme Anstrengung bei unsere Ankunft am Gipfel nach über 7 Stunden dann doch anzusehen. Der Wettergott beglücke uns dafür jedoch mit einer sagenhaften Aussicht in einen der höchst gelegenen Vulkankrater weltweit sowie auf die teils offene Wolkendecke weit unter uns. Das erste große Etappenziel auf 5.897m war also geschafft. Der schier endlose Weg zurück wurde nochmals zur Kraftprobe, aber ich konnte dennoch die Konzentration behalten, um ein paar schöne Aufnahmen der Gletscherspalten, Eisformationen und Schneelandschaften zu machen.