Total spontan und total gut!

- Ende Oktober Facebook post von einem Guide und Anbieter von Touren kommentiert, welchen ich vor 3 Jahren auf Tour nur kurz kennengelernt hatte

- Anfang November hier getroffen, da er die letzten Monate in Europa verbracht hat

- am gleichen Tag Flug gebucht und Reiseversicherung abgeschlossen

- 09.11.: Flug nach Costa Rica Zooooom!

Aber wer mich kennt, der weiß auch, dass ich 3 Wochen ganz ohne Plan mich nie erholen könnte, und so war der Deal für die 3 Wochen, kostenlose Unterkunft und Verpflegung gegen Arbeiten aller Art. Ganz klar war dies zuerst nur auf das Fotografieren und erstellen von Videotrailern hauptsächlich für die relativ neue Schokoladen-Tour und den ganz neue Kochkurs gedacht. Es hat sich dann aber schnell rausgestellt, dass ich auch ganz gut mit anderem Werkzeug umgehen kann und so durfte ich bei allem mithelfen was so anfiel, um z.B. den Pfad für die Dschungel Nacht Tour nach 6 Monaten ohne Pflege wieder auf Vordermann zu bringen und den 4.000qm großen Garten wieder zu zivilisieren. Es ist schon erstaunlich, was in Costa Rica, in feucht tropischem Klima innerhalb von einem halben Jahr in der Natur so alles austreibt. Wir waren mit Motorsäge, Machete, Schubkarre und Spaten sowie Laub-bläser und Laub-rechen eine paar gute Tage beschäftigt, bis die Wege wieder in Schuss waren. In dem durch die Regenfälle der letzten Wochen der Regenzeit teils noch morastigem Boden haben wird Steine verlegt, um eine bessere Trittsicherheit für die Gäste der Nachttour zu gewährleisten. Im Garten haben wir für den Rundgang der Schokoladentour durch die Kakao- und Kaffeplantage und des Kochkurses durch den Kräutergarten ebenfalls die Wege gesäubert und mit Steintritten befestigt. Ein Großteil der Bepflanzung hatte einen dringenden Schnitt nötig, was wir mit Gartenschere und Machete erledigt haben.Ganz nebenbei habe ich die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt kennen gelernt und fotografiert, wenn immer mir etwas interessantes vor die Füsse gefallen ist. Das waren meistens Schlangen, Spinnen, Skorpione oder andere lustige Kriechtiere. Nach gut einer Woche war dann auch soweit alles in bester Ordnung, so dass wir die ersten Touren nach der Pause durchführen konnten. Ich war dann also bei insgesamt 6 Nachttouren, 5 Schokoladentouren und einmal beim Kochkurs mit dabei und habe jeweils in Personalunion fotografiert und videografiert.

Die Dschungel Nacht Tour ist eine gut zweistündige tour durch einen ursprünglichen Wald mit unterschiedlichen Lebensräumen, wie Bäche, Feuchtgebiet, und höher gelegene trockene Bereiche sowie Teile mit weniger Bepflanzung. Zu sehen gab es bei wirklich jeder Tour super interessante und spannende Tiere und Pflanzen. Der absolute Höhepunkt waren die leuchtenden Pilze. Ja echt, das gibt es in dieser speziellen Jahreszeit Ende Oktober, Anfang November Pilze, welche im Dunkeln sich selbst erleuchten, sozusagen. Soooo gut!

Neben den Pilzen gibt es ganzjährig Skorpione zu sehen, welche auch leuchten, zumindest wenn man sie unter UV-Licht betrachtet. Je nach Region findet man dann vor allem noch diverse Frösche, Schlangen, Vögel und alle möglichen anderen Reptilien und Amphibien. Die Begleitung durch einen der Guides ist super hilfreich und gefühlt hat wirklich jeder Guide hier ein extremes Wissen.

Als starker Kontrast dazu gibt es die Schokoladen Tour. Hier dreht sich alles um den Prozess vom Kakaobaum, also der Kakaofrucht bis hin zur Schokolade. In einer 2 stündigen Tour wird der Prozess ausführlich erklärt und an allen Ecken und Ende darf das jeweilige Produkt der Verarbeitungstufe gekostet werden. Höhepunkt hier war immer die Kakaomasse, zum Probieren mit verschiedenen Toppings. Das war dann der Moment, wo ich die Kamera immer beiseite gelegt habe, um mich hinter den Touristen immer wieder gerne der Verköstigung angeschlossen habe. Neben den ganzen Infos über die Schokolade wird während der Tour auch über die Herstellung von Kaffee, inklusive Verköstigung und der Gewinnung von Zucker aus der Zuckerrohrplanze gesprochen.

In der dritten Tour dreht sich dann alles ums Kochen von typisch Costa Ricanischen Gerichten. Während des 3-stündigen Kochkurses, bei dem jeder aus der Familie mit anpackt werden gemeinsam die Zutaten für das Gericht vorbereitet und man bekommt allerlei interessante Fakten über die Costa Ricanische Tradition und Küche. Während das Essen kocht, lernt wird auf einer kurzen Tour durch den Garten der Anbau von Vanille und anderen Gewürzen und Kräutern erläutert, sowie ein Getränk aus Zuckerrohr zubereitet. Beim gemeinsamen Verspeisen des delikaten Menüs herrscht dann immer ein lockere Atmosphäre und zum Abschluss gibt es auch hier einen Einblick in die typische Kaffee-Kultur des Landes.

Zeit für Ausflüge in die Umgebung gab es aber auch genug. So sind wir mehr oder weniger off Road, also nur über Schotterwege ins Hochland gefahren um eine Kaffeerösterei zu besuchen und off off Road, also über Stock und Stein zu einem Wasserfall gelangt. Zeit zum erholen gab es ein- zweimal am Strand des Pazifik und im nahen Manuel Antonio Nationalpark konnte ich auch mehrere Stunden damit verbringen, den Wildtieren bei Ihrem täglichen Treiben zuzuschauen.

Wie ihr seht, war ich ganz schön beschäftigt, um für jede Tour die bestmöglichen Fotos und Videos zu erstellen. Aber das ist eigentlich genau das, was für mich im Moment ein Abenteuer ausmacht. Ich habe auch dieses Mal wieder extrem viel Neues gelernt und einen tiefen Einblick in die Kultur und Menschen eines anderen Landes erhalten.