Unser Tagesprogramm bestand unter Anderem aus dem Besuch von Museen und anderen kulturellen und handwerklichen Stätten der Samikultur. Natürlich fehlte auch ein Tag auf der Rentierfarm sowie eine Huskyschlittenfahrt mit Hetta Huskies durch die tief verschneite finnische Landschaft nicht. Unsere Ausflüge in die Dörfer der Umgebung auf und hinter dem Schneemobil mit Näkkälä Safaris waren ebenso gut organisiert und sehr informativ wie unsere abendlichen Workshops zur Fotografie von Landschafts- und Stimmungsbildern im hohen Norden von und mit unserem Reiseorganisator und Fotografen Klaus-Peter Kappest.
Nun aber zurück zu unserem eigentlichen Grund der Reise; den Polarlichtern. Wie gesagt war die Prognose für eine klare Nacht am Donnerstag mehr als ernüchternd. Umso überraschender stellten wir nach dem Abendessen fest, dass ein paar Sterne am Himmel funkelten. Und in der dunklen Umgebung hinter unserem Hotel konnten wir erkennen, dass keine einzige Wolke mehr am Himmel war. Und als es so gegen 22 Uhr ganz weit entfernt am Horizont grünlich zu schimmern begann, mehrten sich unsere Hoffnungen. Wir wurden nicht enttäuscht. Binnen wenigen Minuten zogen viele helle Schleier am sternenklaren Himmel auf, welche kurz darauf in unterschiedlichen Grün- und Rottönen zu schimmern begannen. Die Lichter über uns zeigten in der nächsten Stunde ihre die ganze Palette unterschiedlicher Farbtöne in einer unglaublichen Intensität. Mal bauten sich die Formen mit harten Kanten schnell auf, zogen noch schneller vorbei und waren gleich darauf wieder verschwunden, während andere von Horizont zu Horizont waberten, ineinander verschmolzen und ganz langsam und gemächlich dahin zogen. Als nach 3 Stunden die ersten neuen Wolken auftauchten, lies auch die Intensität der Nordlichter nach und wird packten gegen 1 Uhr morgens unsere gefrorene Fotoausrüstung ein. Im Bann des atemberaubenden Naturschauspiels am nächtlichen Himmel zogen wird uns leicht frierend und müde, aber sehr sehr glücklich in unsere Zimmer zurück. Das wir während der Zeit auf Grund der guten Einführung in die Polarlichtfotografie auch ein paar nette Aufnahmen bekommen haben, versteht sich ja von selbst. Ich habe vor allem durch unterschiedliche Perspektiven und Vordergründe versucht, das beste aus diesem Naturschauspiel herauszuholen. Mehr durch Zufall hat es dann auch noch zu einer kleinen Videosequenz aus 60 Bilder gereicht und es wurde somit zu einer überaus erfolgreichen Woche im Land der Sámi.